Gründung und Geschichte der Lebenshilfe Kaltenkirchen

Ein Bericht von Hans-Joachim Hecker, Gründer und Vorsitzender der Lebenshilfe Kaltenkirchen

Es werden sich sicherlich nur noch sehr wenige Menschen an den 27. Februar 1969 erinnern. Es war der Tag, an dem sechs Kinder mit ihren Eltern das Strohdachpastorat in der Friedenstraße, heutiges Bürgerhaus, betraten. Sie wurden von mir, dem damaligen Jugenddiakon, Hans- Joachim Hecker eingeladen und begrüßt.

Das Strohdachpastorat, in dem die Gründung des Ortsvereins Lebenshilfe OV e.V. mit Sitz in Kaltenkirchen stattfand.
Eine fröhliche Spiel- und Sportstunde für Menschen mit Behinderung im Strohdachpastorat Kaltenkirchen am 27.02.1969

Anschließend fand eine fröhliche Spiel- und Gesangsstunde statt. Mit den Angehörigen und Eltern folgte ein sehr erfolgreiches Gespräch. Ich möchte es sinnbildlich beschreiben: „Wir pflanzen mit den Kindern einen Baum, der in Zukunft Früchte tragen sollte.“ Denn für die sechs Kinder, die weder einen Kindergarten  noch eine Schule besuchen konnten, da sie nach damaliger Rechtslage als bildungsunfähig von der Schulpflicht befreit waren, sollte ein neuer Weg ihres Lebens eingeschlagen werden. Auch sollte gleichfalls den Eltern eine Entlastung angeboten werden.

Das war nun der Anfang. Die kleine Pflanze: der Beginn einer neuen Zeit für diese Kinder wurde von der Bevölkerung nicht besonders wahrgenommen. Doch die Wochen danach zeigten, dass nicht nur sechs Kinder und Jugendliche in Kaltenkirchen und dem Umland betroffen waren. Nein: sehr bald besuchten schon 12 Teilnehmer die Spiel- und Sportstunden – ja sogar 20 und 25 betroffene Personen den damaligen Sonderhort an der Friedenstraße 7. Mit einem gespendeten VW Bus der damaligen Aktion „Sorgenkind“, heute „Aktion Mensch“,  wurden die Kinder vom Elternhaus abgeholt und zum Mittag wieder zurück gebracht. Der Bus fuhr auch das Umland von Kaltenkirchen an. 

Der gespendete VW-Bus kurz nach der Gründung

Die ehrenamtliche Tätigkeit nahm ein Ausmaß ein, das nicht nur nebenbei geleistet werden konnte. Gemeinsam mit zwei Freunden, Ingo Zobel und Jürgen Wendt, habe ich an einem Konzept gearbeitet, um einen Ortsverein zu gründen.

Am 17. Oktober 1969 wurde zu der Gründungsversammlung des Ortsvereins in Kaltenkirchen in das Strohdachpastorat eingeladen. Noch am gleichen Abend kam es zur Gründung des Ortsvereins Lebenshilfe OV e.V. mit Sitz in Kaltenkirchen.

Mit großen Schritten konnte nun die Arbeit fortgesetzt werden. Unterschiedliche Gruppen, darunter auch eine Werkgruppe in angemieteten Räumen, Sprachunterrichtsgruppen und vieles mehr machte die Lebenshilfe Kaltenkirchen bekannt. Der von mir beispielhaft gepflanzte Baum entwickelte sich prächtig und erfolgreich.

Das 50-Jahre-Logo der Lebenshilfe Kaltenkirchen

Nun blicken wir auf eine 50-jährige Geschichte zurück und sind dankbar, immer zur rechten Zeit die erforderlichen Schritte und Einrichtungen geschaffen zu haben.

Ich freue mich jeden Tag und bin sehr dankbar über das prächtige Wachstum der Lebenshilfe in Kaltenkirchen. Allen Einrichtungen wünsche ich weiterhin ein sehr gutes Gelingen.

Ihr Hans-Joachim Hecker  

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